Borussia Mönchengladbach II gehörte zu den positiven Überraschungen der vergangenen Saison. Trainer Eugen Polanski führte die Mannschaft auf den dritten Tabellenplatz. Vor der neuen Spielzeit hat sich am Grenzlandstadion allerdings einiges geändert. Viele Leistungsträger sind gegangen, der Kader wurde noch einmal verjüngt.
Im RevierSport-Interview spricht der Coach über die abgelaufene Vorbereitung, seine Erwartungen an die neue Saison, die Rolle von Routinier Julian Korb und den Auftakt gegen den 1. FC Düren (Samstag, 29. Juli, 14 Uhr).
Eugen Polanski über die Vorbereitung: Es ist anders gelaufen als im letzten Jahr. Da hatten wir eher die Mannschaft beisammen, jeder kannte sich gefühlt und wir haben schnell in Abläufen trainiert. Jetzt mussten wir erst etappenweise alles ein bisschen abarbeiten. Wir haben neun Abgänge und bis auf Julian Korb sind alle Neuzugänge 18 oder 19 Jahre alt. Die Mannschaft ist noch mal deutlich jünger als letztes Jahr und die muss sich erstmal finden. Am Anfang haben wir schon ein bisschen gebraucht, dann haben wir einen extrem großen Sprung gemacht, um dann wieder in ein kleines Loch zu fallen. Es waren also sehr wellenartige Bewegungen in der Vorbereitung. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass die Qualität der Einzelspieler und die Mannschaftsstärke insgesamt gut ist. Aber man merkt der Mannschaft und insbesondere den einzelnen Spielern schon noch an, dass sie noch sehr, sehr unerfahren sind.
…über die anstehende Regionalliga-West-Saison: Es wird darauf ankommen, dass wir schnellstmöglich in der Liga ankommen und nicht nur gute Fußballer sind, sondern auch Männerfußball spielen. Klar, aufgrund dessen, dass wir zuletzt eine gute Saison gespielt haben, werden wir wahrscheinlich irgendwo oben eingestuft, aber in der U23 ist es immer so, dass es Jahr für Jahr ein Stück weit ungewiss ist und man sich viele Sachen wieder erarbeiten muss. Dieses Jahr ist es extrem, weil wir einfach sehr viele Abgänge haben. Der Großteil davon ist in eine höhere Liga gewechselt. Das spricht einfach für die Qualität der Jungs und für die Arbeit, die sie im letzten Jahr geleistet haben. Wir müssen aber nicht um irgendeine Platzierung kämpfen und schauen, dass wir die Saison toppen, sondern echt gucken, dass wir in der Liga ankommen – und das so schnell wie möglich.
…über den erfahrenen Neuzugang Julian Korb: Er hat sich genau so eingefügt, wie wir es erwartet haben und wie wir ihn kennen. Er hat sich ja schon mal bei uns fitgehalten, bevor er nach Kiel gegangen ist. Man merkt ihm einfach an, dass er brutal viel Erfahrung hat und sehr, sehr geerdet ist. Er versucht auf dem Platz, aber auch außerhalb, sehr viele Dinge anzupacken und kommt immer wieder mit Ideen. Für die ganz jungen Spieler ist er Ansprechpartner. Das würde ich als junger Spieler auch so machen, weil er natürlich alles erlebt hat vom Abstiegskampf bis zur Champions League. Es ist eine große Stärke von ihm, dass er keine Starallüren hat, sondern eigentlich der erste ist, der mit anpackt, wenn es zum Beispiel ums Aufräumen geht. Trotzdem, an unsere Art und Weise Fußball zu spielen muss er sich wahrscheinlich auch noch gewöhnen. Die ist von Mannschaft zu Mannschaft und von Trainer zu Trainer anders. Da kommt er aber auch schon ganz gut rein, wie ich glaube.
…über den Auftakt gegen den 1. FC Düren: Wir werden es sehen, was das wird. Ich glaube die ersten eins zwei Meisterschaftsspiele sind irgendwo noch in der Findungsphase für jede Mannschaft. Ich denke, dass es schon für sich spricht, dass Düren in der Rückrundentabelle im letzten Jahr auf Platz sechs gelandet ist. Sie haben den gleichen Trainer und viele Spieler gehalten. Entsprechend ist das schon eine Hausnummer direkt am Anfang. Aber andererseits wüsste ich nicht, was für einen dankbaren Gegner es mittlerweile in dieser Regionalliga West geben soll. Daher freuen wir uns, dass wir zuhause anfangen und versuchen, unsere 100 Prozent zu bringen. Aber wir wissen schon, dass das kein einfaches Spiel wird.